Dereck Chisora im Interview mit RTL vor Klitschko Kampf. IBF-, IBO- und WBO-Weltmeister Wladimir Klitschko verteidigt am Samstag, 11. Dezember, in der Mannheimer SAP Arena seine Titel gegen den Briten Dereck Chisora. Das Motto der RTL-Übertragung ab 22.10 Uhr lautet KlitschK.O – Keine Gnade! – dennoch hat der Champion jede Menge Respekt vor seinem Herausforderer:


„Ich habe noch nie einen so selbstbewussten und frechen Gegner getroffen. Was ich in den letzten Jahren an Erfahrung, Technik und Taktik gezeigt habe, interessiert ihn eigentlich gar nicht. Er meint, das wird ein Kampf, bei dem ich ein Stück Kuchen für ihn bin. Und was er sagt, dass meint er auch so. Er ist jung und weiß noch nicht, wie weit er gehen kann. Das ist natürlich die Gefahr und ein Vorteil für ihn. Da muss ich ihm die Lehrstunde im Ring geben und ihn mental, psychologisch und physisch brechen.“

Chisora sei unglaublich aggressiv und dabei psychologisch nicht ganz stabil, so Klitschko, der in diesem Zusammenhang daran erinnerte, dass der Brite bereits zwei Gegnern während des Kampfes ins Ohr gebissen habe. Noch schlimmer sei jedoch, dass er seine ehemalige Freundin geschlagen habe, wofür Chisora kürzlich von einem Londoner Gericht zu zwölf Wochen Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden war. „Als Mann eine Frau zu schlagen, finde ich unmöglich. Wenn er dann noch Berufsboxer ist, dann ist er ein Loser.“

Dereck Chisora ist amtierender britischer Meister und Commonwealth-Champion. Er war ein sehr erfolgreicher Amateur und wurde 2006 britischer Amateurmeister im Superschwergewicht. 2007 wechselte er zu den Profis und gewann bisher alle 14 Kämpfe, 9 davon vorzeitig. Im Mai besiegte der Londoner, der in Zimbabwe geboren wurde, den Tyson-Bezwinger und amtierenden britischen Meister Danny Williams durch KO in Runde 2.

Im letzten Monat folgte dann ein weiterer Knockout über seinen favorisierten Landsmann Sam Sexton. Mit diesem Erfolg holte sich Chisora den Commonwealth-Titel.

Dereck Chisora im RTL-Interview:

Dereck, wie sind Sie zum Boxsport gekommen?

„Ich bin in Zimbabwe aufgewachsen und dann zog ich nach London. Dort bin ich später in einen Boxclub gegangen und habe gemerkt, dass es gut läuft und ich es gerne mache. Ich boxe jetzt seit fünf oder sechs Jahre.“

Warum boxen Sie?

„Es ist wie eine Droge, die deinen Körper befällt. Wenn ich in den Boxring trete, dann fühle ich mich sicher.“

Sie fühlen sich auch sicher, wenn Sie in einem Boxring vor einem so großen, schweren Mann wie Wladimir Klitschko stehen?

„Ich bin auch groß und fühle mich sicher im Ring.“

Sie haben Ihren Gegner zuletzt in der britischen Presse und dann bei der Pressekonferenz heftig attackiert. Da klang fast schon ein bisschen Hass heraus...

„Nein, dass hat nichts mit Hass zu tun, das ist ein viel zu extremes Wort. Ich hätte auch keine Veranlassung dazu, schließlich ist er ein intelligenter Junge. Mir geht es auch gar nicht um Trashtalk, ich sage nur einfach, was wahr ist und was falsch.“

Aber was haben Sie dann gegen Wladimir Klitschko?

„Ich denke, er ist kein guter Kämpfer. Er spricht von Größe, aber die kann man nicht kaufen, sondern die muss man sich im Ring erwerben. Muhammad Ali, Georg Forman, Larry Holmes, Mike Tyson und Lennox Lewis – das waren Große ihres Fachs. Aber die Klitschkos? Was haben die denn schon Großes im Ring geleistet?“

Wie wollen Sie den Kampf gegen Wladimir Klitschko angehen?

„Es wird ein explosiver Kampf und eine harte Angelegenheit im Ring. Wir wissen nicht genau, wie Wladimir boxen wird. Er ändert seinen Stil immer ein bisschen. Aber ich werde versuchen den Kampf zu kontrolliere, denn ich finde es besser, wenn ich die Kontrolle habe.“

Nun sagen viele Experten, sie hätten nicht mehr als die Chance eines Schneeballs in der Hölle...

„Ach, sollen die Leute doch reden. K.o. schlagen wird mich Wladimir Klitschko ganz bestimmt nicht, das verspreche ich. Wenn er mich ausknocken wollte, dann nur in der Hölle. Aber Wladimir muss sich darauf einstellen, mir dahin zu folgen, wo ich hingehen will.“.

Haben Sie eine bestimmte Box-Philosophie, auf die Sie zurückgreifen werden? DERECK "DEL BOY" CHISORA

„Ich bin entspannt und stehe nicht so unter Strom. Wenn ich entspanne kann, ist alles gut.“

Sind Sie auch privat sehr entspannt?

„Ich nehme nicht alles so ernst. Ich stelle keine Fragen, sondern nehme es, wie es kommt.

Wenn du alles zu ernst nimmst, dann ist es viel zu stressig.“

Sie wurden kürzlich zu zwölf Wochen Gefängnis auf Bewährung verurteilt, weil sie Ihre Freundin geschlagen haben sollen. Wladimir hat Sie deshalb einen Verlierer genannt...

„Ich ein Verlierer? Ich habe nie eine Frau geschlagen, sonst wäre ich jetzt nicht in Mannheim.“

Auf der Pressekonferenz haben Sie geprahlt, Ihre Freundin sei viel schöner als die von Wladimir...

„Das soll das deutsche Publikum entscheiden, beide sind ja am Samstag in Mannheim. Wer immer da Einfluss hat, soll die beiden am Kampfabend nebeneinander platzieren und dann werden wir sehen.“

Quelle: RTL Pressemitteilung

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